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Die Deutsche Kommission Justitia et Pax plädiert für Abrüstung und Ächtung von Nuklearwaffen

31. Jan 2008

„Das Ziel muss in einer umfassenden Abrüstung nuklearer Potentiale bestehen, auf die trotz aller mittlerweile eingetretenen Modernisierungen auch künftig weithin die Bezeichnung „Massenvernichtungsmittel“ zutrifft. Ein unverzichtbarer Schritt auf dem Weg zur Abschaffung von Nuklearwaffen ist ihre internationale Ächtung.“ So formuliert die gemeinsam…

Weiter heißt es in dem neuen Papier von Justitia et Pax: „Hinsichtlich der B- und C-Waffen, die ebenfalls Massenvernichtungsmittel darstellen, sind mittlerweile ihre politische Ächtung und entsprechende vertragliche Abrüstungsverpflichtungen möglich geworden. Dasselbe Ziel muss auch für Kernwaffen gelten.“

Damit geht Justitia et Pax noch weiter als die neue EKD-Friedensdenkschrift, die zwar eine grundsätzliche Abkehr von den Heidelberger Thesen fast 50 Jahre nach 1959 vollzieht: „Aus der Sicht evangelischer Friedensethik kann die Drohung mit Nuklearwaffen heute nicht mehr als Mittel legitimer Selbstverteidigung betrachtet werden.“ Es bleibt dort aber „umstritten, welche politischen und strategischen Folgerungen aus dieser gemeinsam getragenen friedensethischen Einsicht zu ziehen sind.“ (162)


Das Positionspapier der katholischen Deutschen Kommission Justitia et Pax trägt den Titel „DIE PROLIFERATION VON NUKLEARWAFFEN ALS FRIEDENSETHISCHE UND -POLITISCHE HERAUSFORDERUNG“. Sie wird im Frühjahr 2008 in deren Schriftenreihe erscheinen und umfasst diese drei Teile:

I. Zur Position der katholischen Kirche zu Fragen nuklearer Rüstung und Abrüstung

II. Zur Problematik atomarer Bewaffnung seit dem Ende des Ost-West-Konflikts

III. Die Überwindung nuklearer Abschreckung – ein unaufgebbares Ziel der Friedenspolitik

Wir stellen hier vorweg Teil III (Schlussfolgerungen) zur Verfügung.


Dem Text kommt aktuelle Bedeutung zu, besonders im Hinsicht auf zwei im Januar 2008 erschienene Stellungnahmen

1. Das Plädoyer ehemaliger NATO-Generäle für eine nukleare Erstschlagsoption, über das die englische Zeitung „Guardian“ am 22.1. 08 berichtete.

2. Der erneute Appell von Henry Kissinger, William Perry, Sam Nunn und George Schultz am 15. Januar 2008 im Wall Street Journal - ein Jahr nach ihrem Aufruf für eine atomwaffenfreie Welt vom Januar 2007. Aufbauend auf dem Artikel von Januar 2007 nennt die Gruppe zusätzlich namhafte Persönlichkeiten in der US-amerikanischen politischen Klasse, die diese Vision mit ihnen teilen.